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DevSecOps: Sicherheit für Entwicklung und IT-Betrieb

10. Dez 2018

Was ist DevSecOps und sollte es mich interessieren?

DevSecOps (Development, Security, Operations, manchmal auch SecDevOps) schliesst den Themenkomplex Anwendungssicherheit in den DevOps-Prozess mit ein. Damit begegnet die agile Softwareentwicklung heutigen Herausforderungen der Cyber-Security. Durch Automatisieren und Schaffen einer Security-as-code-Kultur soll die Kollaboration zwischen Teams flexibel bleiben und die Sicherheit fortlaufend verbessert werden.

Was ist DevOps?

Bevor wir versuchen, den Begriff DevSecOps zu verstehen, müssen wir „DevOps“ verstehen. Was bedeutet dieser mittlerweile weit verbreitete Begriff? Er ist fast ähnlich vage wie die „Cloud“. Jedes moderne Business braucht sie beide, aber ist das etwas, was man einfach bestellen kann und geliefert bekommt? Wir verstehen unter DevOps die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Entwicklern (Developers) und Betreibern (Operators) von Software, was ermöglicht, Applikationen schnell und systematisch weiterzuentwickeln und bereitzustellen. Unser Verständnis von DevOps erklären wir im Detail unter „Was ist DevOps – was macht VSHN?“

Entstehung und Bedeutung von DevSecOps

Genau wie bei der traditionellen Trennung von Devs und Ops waren Security-Themen traditionell Aufgabe eines losgelösten Teams oder einzelner Personen. Sicherheitsbedenken wurden damit als outgesourced betrachtet und im Development eher hinten angestellt. Security als Silo, sozusagen. Security-Spezialisten sind gut darin, Sicherheitslücken zu entdecken, verstehen im traditionellen Umfeld aber nur selten, wie moderne Softwareentwicklungsteams – also eine agile DevOps-Organisation – zusammenarbeiten.
Um die Agilität und Reaktionsfähigkeit von DevOps voll ausschöpfen zu können und gleichzeitig der Anwendungssicherheit einen höheren Stellenwert zu geben, muss die Sicherheit integraler Bestandteil des Lebenszyklus sein und von Anfang an mit eingeplant werden.
Um die immer weiter zunehmende Bedeutung und Wichtigkeit der Cyber-Security zu unterstreichen, wurde deshalb der Begriff DevSecOps geformt.

DevSecOps bedeutet, dass alle, die am Softwareentwicklungsprozess beteiligt sind, mitverantwortlich für Sicherheit sind und diese fortlaufend gemeinsam verbessern, automatisieren und von Anfang an in den Entwicklungsprozess einbauen.

Security von Anfang an in DevOps-Workflows einbauen

Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, war (und ist) leider nicht immer so. Der klassische Entwickler macht sich mehr Gedanken über die Funktionalitäten als über die Sicherheit einer Applikation. Zusätzlich führen neue Technologien wie Container-Plattformen (bspw. Docker) und Microservices trotz der vielen Vorteile, wie der kontinuierlichen Bereitstellung von Code, auch zu neuen Problemen und Security-Bedenken, da immer kürzer werdende Releasezyklen manuell durchgeführten Tests nicht mehr standhalten können.
DevSecOps soll zu einem Umdenken führen, indem die IT-Sicherheit und Security-Features wo immer möglich in Automatisierungs-Workflows mit eingebunden werden. Die Integration bestehender Sicherheits-Teams und Mitarbeiter und eine damit einhergehende kulturelle Änderung ist hierbei ebenso wichtig wie die Auswahl der richtigen Security-Tools.
Beim DevSecOps-Ansatz soll die Sicherheit von Anfang an mit eingebaut sein und nicht nachträglich hinzugefügt oder erst nach Abschluss der Entwicklung angedacht werden. Sowohl Entwicklung, IT-Betrieb und Sicherheits-Teams müssen bezüglich Informationssicherheit sensibilisiert werden und am gleichen Strang ziehen. Transparenz, kontinuierliches Feedback und gegenseitige Einblicke sind genauso wichtig wie das Teilen bekannter Bedrohungen und Sicherheitslücken. Für Entwickler erfordert dies oft ein Umdenken, da diese Prozesse nicht immer Bestandteil der Anwendungsentwicklung waren.

DevSecOps Automatisierung = Automatisierung der Sicherheit

Eine erfolgreiche Anwendung des DevSecOps-Prinzips setzt die Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben und Checks voraus, da manuelle Sicherheitsprüfungen zum einen viel Zeit beanspruchen, zum anderen auch fehleranfälliger sind.
Technologien, die DevSecOps erleichtern, sind Container und Microservices: DevOps-Sicherheitspraktiken müssen angepasst werden, da diese nicht für statische oder manuelle Tests geeignet sind. Die Informationssicherheit muss im gesamten Applikationszyklus integriert sein und kontinuierlich verbessert werden. Moderne agile Teams nutzen bereits automatisierte Validierungs- und Testpunkte innerhalb der DevOps-Pipelines, um die Sicherheit von Applikation und Code zu erhöhen und gleichzeitig schnelle Releasezyklen zu ermöglichen. Wenn die Tests und Checks nicht in die CI/CD-Pipelines integriert werden können, wird der Entwicklungsprozess die Sicherheitsprüfung voraussichtlich umgehen, was wiederum zu Sicherheitslücken führen kann.
DevSecOps macht die Sicherheit also zum festen Bestandteil im gesamten Prozess der Entwicklung. DevOps-Teams müssen die Sicherheit von Anfang an stufenweise einbauen und so gut es geht automatisieren, um sämtliche Daten, Microservices, Container und CI/CD-Prozesse kontinuierlich testen und schützen zu können. Integriertes Testing sollte dabei in Echtzeit dem Team einen Überblick geben können und Sicherheitslücken und Bugs schnell erkannt und geschlossen werden.

Fazit: Sicherheit ist heute wichtiger denn je

Fast tägliche Meldungen über Cyberangriffe, Sicherheitslücken, Datenverluste und lasche Security-Standards grosser Konzerne rufen uns immer wieder in Erinnerung, wie wichtig Security heute ist. Security sollte auch in DevOps-Teams zum Standardrepertoire gehören und mit heutigen Ansätzen und Tools ist der Zusatzaufwand meist überschaubar.
Durch die kurzen Entwicklungszyklen heute ist es möglich, früher zu testen und damit Probleme früher zu erkennen. Die Integration von Anwendungssicherheit bedeutet demnach auch, Security- und Testing-Tools bereits im Entwicklungsprozess einzusetzen und nicht erst im Live-Betrieb der Applikation.

Lohnt sich DevSecOps?

Natürlich bedeutet die Integration von Security in den DevOps-Prozess mehr Aufwand (als es nicht zu machen), langfristig lohnt sich dieses Investment aber. Agilität und Sicherheit lassen sich nicht nur verbinden, sie profitieren sogar voneinander, wenn das Team Transparenz, Offenheit und das Weitergeben von Know-How lebt. Und spätestens mit den Negativschlagzeilen aus der jüngeren Vergangenheit sollte jedem klar sein, dass wer bei Security spart, immer am falschen Ende spart.

SIGS DevSecOps Forum

Aarno, unser CTO, hat am SIGS DevSecOps Forum vom Di. 04.12.2018 bei der Mobiliar (Bern) einen Talk zum Thema Continuous (Security) improvement in the DevOps process gehalten.

Die Slides zu Aarnos Vortrag findest du hier:

Continuous security improvements in the DevOps process from Aarno Aukia

Weiterführende Links

In der agilen Softwareentwicklung gibt es auch den Begriff „nach links verschieben“ („shift left“), was soviel bedeutet wie, die Validierung in frühere Phasen der Entwicklung zu verschieben (siehe auch DevSecOps.org).
Oder Security wird als Customer Feature behandelt anstatt nicht-funktionale Requirements in das Product Backlog hinzuzufügen (Michele Chubirka aka „Mrs. Y“ auf postmodernsecurity.com).

Wie stehst du zu DevSecOps?

Was bedeutet das Thema DevSecOps für dich? Ist es für dich bereits der neue Standard oder nur eine weitere Etappe auf dem Weg zu GitOps? Über dein Feedback zum Thema würden wir uns sehr freuen, über @vshn_ch, per Mail oder das Kontaktformular unten.

Markus Speth

Marketing, People, Strategy

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