Swiss Cloud Native Day 2025 – Ein Gipfeltreffen für Innovation und Community auf dem Gurten

18. September 2025 – Bern, Schweiz
Die Wolken verzogen sich, die Gurtenbahn war voll, und die Schweizer Cloud-Native-Community traf sich wieder – diesmal hoch oben auf dem schönen Gurten in Bern. Der Swiss Cloud Native Day 2025 war einer dieser besonderen Tage, an denen man die Energie förmlich spüren konnte: Neugier, Austausch und die Aufbruchsstimmung einer Community, die gemeinsam etwas Grosses aufbaut. Von Neueinsteigerinnen bis zu langjährigen Expertinnen, von Plattformingenieuren bis zu Toolmakern – Innovation und Miteinander waren überall greifbar.
Was dieses Jahr besonders machte
- Location & Setting. Der Gurten bietet eine inspirierende Kulisse: wunderschön, leicht erreichbar und hoch genug für grosse Ideen. Ein perfekter Ort, damit die Cloud-Native-Community gemeinsam den Gipfel erreicht.
- Community-Fokus. Organisiert von „bernerit.rocks“ zeigt das Event, dass Schweizer Praktikerinnen nicht nur Cloud-Technologien einsetzen, sondern aktiv mitgestalten, wie Cloud-Native-Kultur, -Praxis und -Governance hierzulande gelebt wird – mit globalem Blick.
- Spannende Speaker. Das Programm war voll mit Vorträgen von PostFinance, SAP, Canonical, Exoscale, CERN und vielen mehr. Highlights waren unter anderem:
- Julia Baum und Mohit Dalal über SAPs Internal Developer Platform
- Benjamin Schimke von Canonical
- Paul Farver von der LEGO Group, der mit Humor und Tiefgang über seine Rolle als „YAML Engineer & Minifigure Poser“ sprach
- Unsere VSHNeerin Liene Luksika mit einem intensiven Erfahrungsbericht über Crossplane
- 5 Jahre Swiss Cloud Native Day Special VIP Badge für Teilnehmer, die an allen 5 Ausgaben dabei waren:

VSHNeer Spotlight – Liene Luksika über Crossplane

Eines der Highlights des Tages war der Talk unserer Kollegin Liene Luksika: „How we used Crossplane for the things we should not have“.
Frameworks sind dazu da, angepasst zu werden – das gehört zum Alltag von Ingenieurinnen. Auch wenn ein neues Cloud-Native-Open-Source-Framework genau das abbilden will, was man eigentlich selbst bauen möchte.
Liene erzählte die Geschichte, was Crossplane ist und was wir uns davon erhofft hatten. Sie zeigte auf, warum die entstehende Crossplane V2 notwendig ist und wie sich dieser Ansatz unterscheidet. Besonders eindrücklich war die reale Erfahrung aus der Praxis: Als das Biegen zum Brechen führte – und während eines Wartungseingriffs 230 Produktionsdatenbanken für einen Kunden verloren gingen. Die gute Nachricht: Wir konnten den Kunden behalten, haben aber unsere Herangehensweise grundlegend verändert. Eine ehrliche, lehrreiche und inspirierende Session, die beim Publikum für viele Aha-Momente sorgte.
LEGO-Magie
Auch dieses Jahr durfte LEGO nicht fehlen. Ein echtes Highlight war Paul Farvers Vortrag „The Bricks That Make Us – How the LEGO Group Avoids 50 Mediocre Kubernetes Implementations“. Mit Witz und Ernst zugleich zeigte er, wie grosse Organisationen technischen Wildwuchs vermeiden, Konsistenz sicherstellen und Best Practices teilen – und dabei verhindern, dass zu viele Räder (oder Steine) neu erfunden werden.

Der VSHN LEGO-Wettbewerb sorgte wie immer für leuchtende Augen. Der diesjährige Gewinner Clément wurde mit Applaus und vielen Fotos gefeiert – ein schönes Sinnbild für den Event: gemeinsam etwas aufbauen, Stein für Stein. Herzlichen Glückwunsch Clément!
Servala – Sovereign App Store
Ein zentrales Thema des diesjährigen Swiss Cloud Native Day war Servala, der neue Sovereign App Store von VSHN.
Was Servala spannend macht:
- Für Softwarehersteller bietet Servala einen einfachen Weg, ihre Produkte als Managed Services bereitzustellen, über den Marktplatz zu vertreiben und Unternehmen zu erreichen, ohne selbst aufwendige Betriebsinfrastrukturen aufbauen zu müssen.
- Für Unternehmen und Private Clouds bedeutet Servala standardisierte, gemanagte Services, die Compliance-, Sicherheits- und Audit-Anforderungen erfüllen – und gleichzeitig Flexibilität ermöglichen. Ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Souveränität.
- Für Cloud Provider ist Servala ein echter Mehrwert: Infrastruktur allein reicht längst nicht mehr, der Unterschied liegt im Serviceangebot. Ein souveräner Katalog geprüfter Managed Applications wird immer wichtiger.
Die Diskussionen rund um Servala waren intensiv: Wie funktionieren SLAs, wie schafft man Vertrauen zwischen Anbieter und Nutzer, was bedeutet Datenlokalität und Regulierung in der Schweiz und in Europa? Das Publikum war sichtlich bereit, diese Fragen gemeinsam weiterzudenken.

Worüber nach dem Event gesprochen wurde
- Wie man verhindert, dass in einer Organisation immer wieder dieselben Kubernetes-Architekturen parallel entwickelt werden
- Was „Souveränität“ im Cloud-Native-Kontext wirklich bedeutet: Datenstandort, Governance, Open Source, Auditierbarkeit, Vermeidung von Vendor Lock-in
- Welche Rolle kuratierte Marktplätze wie Servala spielen, um Teams schneller, aber auch sicherer arbeiten zu lassen
- Interoperabilität und Standardisierung – sowohl zwischen Cloud Providern als auch in Deployment-Pipelines
Fazit
Der Swiss Cloud Native Day 2025 war zwar nur ein einziger Tag, aber er hatte es in sich. Er hat erneut gezeigt, dass es im Cloud-Native-Ökosystem nicht nur um Technologie geht – Kultur, Community, Vertrauen und Souveränität sind mindestens genauso wichtig.
Vom Gurten aus schaute man nicht nur über Bern, sondern auch in eine Zukunft, in der Schweizer und europäische Cloud-Native-Lösungen nicht einfach den grossen Playern folgen, sondern einen eigenen Weg einschlagen – geprägt von Offenheit, Kontrolle, Compliance und Innovation.