Allgemein Kubernetes

Was ist Kubernetes? Der Motor der digitalen Welt einfach erklärt

22. Juli 2025

1. Für alle Neugierigen ohne Technik-Background – Was sind Container und was ist Kubernetes?

Stell dir das weltberühmte Schweizer Logistiksystem vor: Züge, Lastwagen, Flugzeuge und, na ja, nicht allzu viele Schiffe, die allesamt zuverlässig Waren durch Berge, Täler, Städte und über Grenzen hinweg transportieren.

Jetzt stell dir ein paar Güterzüge vor: Jeder Waggon ist mit einem Container beladen und in jedem Container steckt ein bestimmtes Produkt – Käse aus Gruyères, Uhren aus Biel oder Schokolade aus Bern.

In der digitalen Welt funktionieren Software-Container genauso. Jeder Container transportiert eine bestimmte Anwendung oder einen Dienst – zusammen mit allem, was er zum Laufen braucht: Code, Konfigurationen und Abhängigkeiten. So kann er überall betrieben werden – auf deinem Laptop, im Rechenzentrum oder in der Cloud.

Aber was, wenn du Hunderte oder Tausende solcher Container gleichzeitig betreibst? Alle müssen geladen, überwacht, geroutet, bei Problemen neu gestartet und bei Bedarf hochskaliert werden.

Hier kommt Kubernetes ins Spiel.

So wie ein Logistikzentrum Züge, Flugzeuge und LKWs koordiniert, organisiert Kubernetes deine Software-Container. Es entscheidet, wo sie laufen sollen, überwacht ihren Zustand, startet sie neu, wenn nötig, skaliert sie automatisch – alles ohne dein Zutun.

Ursprünglich wurde Kubernetes von Google entwickelt – basierend auf dem internen System „Borg“ – und 2014 als Open Source veröffentlicht. Heute wird es von der Cloud Native Computing Foundation und einer globalen Community weiterentwickelt.

Und selbst wenn du noch nie von Kubernetes gehört hast – du nutzt es wahrscheinlich täglich. Von Online-Banking über E-Commerce bis zu Streaming-Diensten – viele der Apps, die du verwendest, laufen im Hintergrund auf Kubernetes.

Nur ein Beispiel:

Kurz gesagt:

  • Ein Container ist ein standardisiertes Softwarepaket, das überall laufen kann
  • Kubernetes ist das clevere System, das Tausende Container effizient betreibt
  • Ohne Kubernetes müsste jeder Container manuell verwaltet werden – wie Güterverkehr ohne Signale, Fahrpläne oder zentrale Steuerung

Ein paar Ideen, wie du Kubernetes in einem Satz erklären kannst: 😊

2. Ein bisschen technischer – Was Kubernetes eigentlich macht

Moderne Anwendungen sind nicht mehr monolithisch – sie sind modular, Cloud-Native und zunehmend rund um DevOps-Prinzipien aufgebaut. Statt Software direkt auf fixen Servern zu installieren, verpacken Teams ihre Anwendungen in Container – schlanke, isolierte Einheiten mit allem, was eine App braucht.

Stell dir vor, du betreibst:

  • 50 Services
  • 500 Container
  • In verschiedenen Umgebungen (Entwicklung, Test, Produktion)
  • In einer Mischung aus Public Cloud, eigenen Servern und Edge-Standorten

Das manuell zu verwalten ist nicht nur schwierig – es ist nahezu unmöglich. Genau hier hilft Kubernetes.

Kubernetes löst Probleme wie:

  • Container automatisch starten und stoppen – je nach Bedarf.
  • Container bei Fehlern neu starten.
  • Dienste verfügbar und reaktionsschnell halten.
  • Updates ausrollen – ohne Ausfallzeiten.
  • Lasten verteilen, um Überlastungen zu vermeiden.

Beispiele aus der Praxis:

  • Handel: Online-Shops nutzen Kubernetes, um Traffic-Spitzen wie z.B. beim Black Friday abzufangen. Kubernetes skaliert bei Bedarf hoch und wieder runter, um Kosten zu sparen.
  • Finanzen: Banken betreiben hochverfügbare Anwendungen mit maximaler Sicherheit – und veröffentlichen gleichzeitig regelmässig neue Funktionen.
  • Gesundheitswesen: Patientendatenplattformen setzen auf Kubernetes, um Ausfallsicherheit, Datenschutz und Zugriffskontrolle zu garantieren.
  • SaaS: Softwarefirmen liefern schneller aus, betreiben mehrere Versionen parallel und sparen Infrastrukturkosten.

Ohne Kubernetes müssten Dev- und Ops-Teams weiterhin auf Skripte und manuelle Schritte setzen – was Innovation bremst und die Fehleranfälligkeit erhöht

3. Für alle Tech-Neugierigen – Cluster, Distributionen und was VSHN macht

Was ist ein Kubernetes-Cluster?

Ein Kubernetes-System nennt man Cluster. Es besteht aus:

  • Control Plane: Das Gehirn des Systems, entscheidet, was wo laufen soll.
  • Worker Nodes: Die Server, auf denen die Container tatsächlich laufen.
  • Services und Tools: Sorgen für Sicherheit, Transparenz und Stabilität.

Ein Cluster kann klein sein – auf deinem Laptop – oder riesig und global verteilt über Rechenzentren.

Was ist eine Kubernetes-Distribution?

Kubernetes ist Open Source – aber es gibt verschiedene „Distributionen“ – ähnlich wie bei Linux (z. B. Ubuntu, Red Hat). Diese Distributionen basieren auf dem gleichen Kern, bieten aber zusätzliche Features und Support.

Beispiele für Kubernetes-Distributionen sind:

  • Vanilla Kubernetes – die pure Open-Source-Version.
  • Red Hat OpenShift – mit erweiterten Sicherheitsfeatures, Entwickler-Tools und Enterprise-Support.
  • Rancher – für Multi-Cluster- und Edge-Szenarien.
  • EKS, AKS, GKE – die Kubernetes-Angebote von AWS, Azure und Google.

Jede Distribution hat ihre Stärken – sei es Compliance, Entwicklerfreundlichkeit oder Kosteneffizienz.

Was VSHN mit Kubernetes macht

Bei VSHN ist Kubernetes das Rückgrat all unserer Services.

Wir sind der erste Schweizer Kubernetes Certified Service Provider (KCSP) und der erste Schweizer Red Hat Premier CCSP Partner – offizielle Auszeichnungen für unsere Kompetenz und unser Engagement für das Kubernetes-Ökosystem

Wir betreiben Hunderte Kubernetes-Cluster für Startups, Banken und Behörden – in der Public Cloud, Private Cloud, On-Premises oder in souveränen Schweizer oder EU-Clouds wie Exoscale, Cloudscale oder IONOS.

Unsere Angebote:

  • Managed OpenShift – Wir richten deinen OpenShift-Cluster ein und übernehmen Betrieb, Sicherheit, Monitoring, Updates und Backups.
  • APPUiO – Experten-Hosting für Experten-Software-Engineers.​ Unser OpenShift Project-as-a-Service, ideal für den kostengünstigen Einstieg in Kubernetes. Teste APPUiO kostenlos auf appuio.cloud/register mit dem Code: K8s2025
  • Servala – Open Cloud Native Service Hub – Unsere neue Plattform: Managed Services wie Datenbanken, Developer-Tools und Monitoring mit wenigen Klicks.

Wir haben über die Jahre Automatisierungs-Frameworks, Monitoring-Tools und Best Practices entwickelt – damit du dich auf deine Software konzentrieren kannst und nicht auf die Infrastruktur.

Und wir haben daraus Open-Source-Projekte geschaffen:

  • K8up – Ein Kubernetes-Backup-Operator und CNCF Sandbox Projekt.
  • Project Syn – Ein modulares Toolset zum sicheren Management ganzer Kubernetes-Flotten.

Wo stehen Red Hat, OpenShift und VSHN im Eisenbahn-Vergleich?

Bleiben wir bei unserer Schweizer-Logistik-Metapher:

  • Kubernetes ist das Schienennetz, die Signale, Weichen und das Kontrollzentrum.
  • Red Hat OpenShift ist der Premium-Güterzugbetreiber – mit besseren Lokomotiven, mehr Sicherheit und mehr Bedienkomfort.
  • VSHN ist dein Logistikpartner und Zugbetreiber – wir betreiben und warten das Netzwerk, die Züge und sogar die Ladung. Wir sorgen dafür, dass alles pünktlich, skalierbar und sicher läuft.

Mit unseren Lösungen laden wir sogar die Container für dich, halten sie im Blick und sorgen für Stabilität.

Und Servala? Stell dir ein modernes Verteilzentrum neben dem Rangierbahnhof vor – dort holst du dir fertige Container (Datenbanken, Monitoring, Developer-Tools), die wir für dich ausliefern und betreiben.

In diesem Bild:

  • Red Hat baut das System und liefert die Premium-Züge (OpenShift).
  • VSHN betreibt das System für dich (Managed OpenShift, VSHN Lösungen).
  • Du konzentrierst dich auf die Fracht (deine Apps) – wir sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft.

Warum dich das interessieren sollte – auch wenn du kein Dev bist

Kubernetes steckt hinter vielen Services, die du täglich nutzt:

  • Online-Banking
  • E-Commerce
  • Streaming
  • Digitale Behördendienste

Kubernetes ist ausserdem ein zentraler Baustein für DevOps – es hilft Teams, schneller und effizienter zusammenzuarbeiten – mit automatisierter Infrastruktur und wiederverwendbaren Workflows.

Für Unternehmen bedeutet das:

  • Schnellere Markteinführung – Features täglich statt quartalsweise deployen.
  • Höhere Zuverlässigkeit – Systeme erholen sich automatisch bei Fehlern.
  • Kosteneffizienz – Nur Ressourcen nutzen, wenn du sie wirklich brauchst.
  • Anbieterfreiheit – Keine Cloud-Abhängigkeit, volle Flexibilität.

TL;DR

Im Jahr 2025 ist Kubernetes kein Luxus mehr – sondern die Grundlage moderner IT. Nicht nur für Tech-Giganten – sondern für jedes Team, das schneller und besser arbeiten möchte. Kubernetes automatisiert die Bereitstellung, Skalierung und den stabilen Betrieb moderner Anwendungen – in der Cloud, On-Premises oder hybrid.

Bei VSHN machen wir Kubernetes einfach, zuverlässig und zugänglich – damit du grossartige digitale Produkte bauen kannst.

Mehr erfahren

Neugierig, wie Kubernetes dir helfen kann? Schreib uns – wir zeigen’s dir gern.

Disclaimer: Der Text wurde teilweise von einem Menschen geschrieben.

Markus Speth

Marketing, Communications, People

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Stay Ahead of the Game with Kubernetes

13. Jan. 2023

Kubernetes is a powerful platform for deploying and managing containerized applications at scale, and it has become increasingly popular in Switzerland in recent years.

One way to approach it is outsourcing. This can be a strategic and cost-effective option for organizations that do not have the in-house DevOps expertise, know-how, or resources to manage their infrastructure and application operations efficiently.

Not every tech company is in the business of building platforms and operating Kubernetes clusters. Thus by partnering with an experienced partner, companies can tap into a wealth of knowledge and expertise to help them run their applications.

Some companies adopt Kubernetes and look to leverage its capabilities themselves. It’s essential to consider time, effort, and possible implications while utilizing the latest developments and continually adding value to the core business.

In all cases, it will be helpful to align with fundamentals. For this reason, I have compiled a quick guide to Kubernetes in 2023 and best practices in Switzerland.

  1. Understand the basics: Before diving into Kubernetes, have a solid understanding of the reasoning and concepts. This could include cloud infrastructure, networking, containers, how they liaise with each other, and how they can be managed with Kubernetes.
  2. Plan your deployment carefully: When deploying applications with Kubernetes, you must plan thoroughly and consider your workloads‘ specific needs and requirements. This includes but is not limited to resource requirements, network connectivity, scalability, latency, and security considerations.
  3. Use appropriate resource limits: One of the critical benefits of Kubernetes is its ability to manage resources dynamically based on the needs of your applications. To take advantage of this, try to set appropriate resource limits for your application. This will help ensure that your application has the resources they need to run effectively while preventing them from consuming too many resources and impacting other applications.
  4. Monitor your application: It’s essential to monitor your applications and the underlying Kubernetes cluster to ensure they are running smoothly and to identify any issues that may arise. You want to analyze the alerts and react accordingly. You can use several tools and practices to monitor your applications, including log analysis, monitoring with tools like Prometheus and Grafana, and alerting systems.
  5. Use appropriate networking configurations: Networking is critical to any Kubernetes deployment, and choosing the proper network configuration is substantial. What about load balancing, service discovery, and network segmentation?
  6. Secure your application: Security is a top concern for many companies and organizations in Switzerland. You cannot proceed without ensuring that your Kubernetes deployment is secure. At this stage, your team is implementing network segmentation, using secure container runtime environments, and implementing advanced authentication and authorization systems.
  7. Consider using a managed Kubernetes service: For companies without the resources or needing DevOps expertise to manage their clusters, managed Kubernetes services can be a business-saving solution. With managed services, you can get a production-ready cluster, i.e., a fully-managed Kubernetes environment, allowing teams and software engineers to focus on developing new features and deploying their applications rather than managing the underlying infrastructure.
  8. Stay up-to-date with the latest developments: The Kubernetes ecosystem is constantly evolving, and it’s better to stay up-to-date with the latest developments and best practices. This may involve subscribing to newsletters like VSHN, VSHN.timer, or Digests, attending conferences and CNCF meetups, and following key players in the Kubernetes community.

By following best practices, IT leaders, stakeholders, and decision-makers can ensure that they use Kubernetes constructively and get the most out of the platform technology.

Aarno Aukia

Aarno ist Mitgründer der VSHN AG und als CTO für die technische Begeisterung zuständig.

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Was ist eine Kubernetes Distribution und was sind die Unterschiede zwischen Kubernetes und OpenShift?

30. Aug. 2018

Bei VSHN und APPUiO.ch setzen wir auf OpenShift als Kubernetes Distribution. Was eine Kubernetes Distribution ist, warum wir das machen und wo die Unterschiede zu „plain“ Kubernetes liegen erklären wir in diesem Blogpost.

Was ist Kubernetes?

Die offizielle Beschreibung von Kubernetes lautet:

Kubernetes is a portable, extensible open-source platform for managing containerized workloads and services, that facilitates both declarative configuration and automation.

Der wichtigste Teil daraus ist die Tatsache, dass es sich um eine Plattform handelt und nicht um ein fertiges Produkt ab der Stange. Für das Verständnis dieses Beitrags ist dies eine wichtige Information.

Was ist eine Kubernetes Distribution?

Um die Unterschiede von Kubernetes und OpenShift zu verstehen, gilt es zuerst einmal den Begriff „Kubernetes Distribution“ zu klären: Wird Kubernetes direkt aus dem Open Source Kubernetes Projekt installiert, erhält man „nur“ die Kernkomponenten (API Server, Controller Manager, Scheduler, Kubelet, kube-proxy). Damit Kubernetes aber auch wirklich benutzbar wird, benötigt man sehr viele weitere Komponenten wie etcd, Ingress Controller, Logging Server, Metrics Collector (z.B. Prometheus), Software Defined Network (SDN) und viele mehr. Dies ist sehr gut vergleichbar mit Linux: Der Linux Kernel alleine bringt noch nicht viel, es braucht eine ganze Linux Distribution welche eine Shell, das Paketmanagement, den Bootprozess und vieles mehr zur Verfügung stellt.

OpenShift ist eine Kubernetes Distribution und macht aus Kubernetes ein Produkt

Eine „Minimum Viable Kubernetes Distribution“ benötigt folgende zusätzlichen Komponenten und Tools für einen produktiven Betrieb:

  • Installations- und Upgrademechanismus: Für eine automatisierte Installation aller involvierten Komponenten.
  • SDN (Software Defined Network): Pods müssen untereinander kommunizieren können, egal wo sie laufen. Dies stellt das SDN sicher.
  • Ingress Controller: Damit Benutzerzugriff auf die auf dem Cluster laufende Applikationen möglich ist.
  • Authentication: Eine zentrale Benutzer- und Gruppendatenbank stellt den authentisierten und autorisierten Zugriff zur Verfügung.
  • Security: Kubernetes führt Container via Docker oder CRI-O aus. Die Sicherheit auf dem Hostsystem muss entsprechend gewährleistet sein.
  • Persistent Storage: Stateful Applikationen wie Datenbanken benötigen persistenten Storage.
  • Monitoring: Ständige Überwachung aller Clusterkomponenten und Applikationen.
  • Backup: Sicherung der Clusterkomponenten und Persistenten Daten.

Optional werden weitere Komponenten empfohlen:

  • Zentrales Logging mit grafischer Aufbereitung und Durchsuchbarkeit
  • Applikations- und Cluster Metrics inkl. Alerting

OpenShift als Kubernetes Distribution

Im Kern basiert OpenShift zu 100% auf Kubernetes, bringt aber als Kubernetes Distribution alles mit, was zur Benutzung eines Kubernetes Clusters benötigt wird. Um nur die wichtigsten Funktionen zu nennen:

  • Operations ToolsEin offizieller und unterstützter Weg via Ansible ermöglicht den gesamten Lifecycle von OpenShift durchzuführen. Dazu gehört die automatisierte Installation, wie auch Upgrades auf neuere Versionen von OpenShift.
  • Router: Der OpenShift Router (Ingress Controller) – basierend auf HAProxy – sorgt dafür, dass der Zugriff auf Applikationen innerhalb des Clusters über HTTP(S) ermöglicht wird.
  • Multi-Tenancy: Die im Kern eingebaute Multi-Tenancy über OpenShift Projekte, RBAC und weitere Konzepte ermöglicht die Benutzung der Plattform durch verschiedene Stakeholder.
  • Authentication: Es werden die unterschiedlichsten Authentication Backends unterstützt, allen voran LDAP, ActiveDirectory und weitere.
  • Metrics: Die mitgelieferte Metrics Komponente sammelt alle verfügbaren Messwerte (RAM, CPU, Netzwerk) der auf dem Cluster laufenden Applikationen und visualisiert diese in der Webkonsole.
  • Central Logging: Alle von der Applikation auf stdout geloggten Zeilen werden automatisch von der zentralen Logging Komponente gesammelt und über die Webkonsole dem Benutzer zur Verfügung gestellt.
  • Security: Die Plattform ist auf höchste Sicherheit ausgelegt. So sorgen z.B. Sicherheitsmassnahmen im Kernel von Red Hat Enterprise Linux wie SELinux dafür, dass die Sicherheit der Container gewährleistet ist. Weitere Massnahmen wie „Security Context Constraints“ (SCC) und das Verhindern von Root Containern sorgen für weitere Sicherheit.
  • Builds und Pipelines: Direkt im Cluster integrierte Build- und Pipeline-Funktionalitäten ermöglichen einen komplett integrierten CI/CD Workflow.
  • Webkonsole: Alle Vorgänge auf dem Cluster werden für den Anwender der Plattform in einer Webkonsole graphisch dargestellt und ermöglichen einen einfachen und schnellen Einstieg in die Benutzung von Kubernetes.
  • SDN: Das mitgelieferte Software Defined Networking sorgt für die Konnektivität zwischen den auf der Plattform laufenden Pods und für eine angemessene Netzwerksicherheit mit Network Policies.
  • Container Registry: Docker / Container Images werden in der mitgelieferten Registry gespeichert und zum Deployment auf die Worker Nodes benutzt.

Alle diese von Haus aus mitgelieferten Funktionalitäten lassen sich zu jedem Kubernetes Cluster hinzufügen, was jedoch mit einem hohem Aufwand verbunden ist. Vergleichbar mit dem Bau einer eigenen Linux Distribution, wie das z.B. Linux From Scratch veranschaulicht. Für Kubernetes existiert eine ähnliche Anleitung, genannt Kubernetes The Hard Way.

OpenShift als PaaS

Die Stärke von Kubernetes liegt in der Container Orchestrierung. Zusätzlich dazu bietet OpenShift klassische Platform-as-a-Service (PaaS) Funktionen. Eine davon ist das automatische builden und deployen von Applikationscode direkt ab einem Git Repository. Trotzdem hat man als Anwender der Plattform dank der grossen Flexibilität aber immer die Wahl, ob man die integrierten Buildfunktionen nutzen möchte, oder doch lieber ausserhalb des Cluster builden möchte. Dies lässt sich für jedes Deployment entscheiden, so können auf einem Cluster beide Arten verwendet werden.

OpenShift als Upstream zu Kubernetes

Viele Entwicklungen in Kubernetes stammen ursprünglich aus OpenShift. Als bestes Beispiel lässt sich RBAC (Role Based Access Control) nennen. Dieses Feature ist seit der ersten OpenShift-Version Bestandteil und wurde sukzessive in Kubernetes eingebaut. RBAC ist seit Kubernetes Version 1.6 fester Bestandteil von Kubernetes. Auch das OpenShift „Route“- oder das „DeploymentConfiguration“-Objekt hat die heutigen Objekte „Ingress“ bzw. „Deployment“ in Kubernetes massgeblich mitgeprägt.
Da OpenShift zu 100% auf Kubernetes basiert, werden auch alle Kubernetes Native Workloads unterstützt, wie z.B. das „Deployment“- oder das „Ingress“-Objekt.
Schaut man etwas genauer auf die Contributor-Statistiken stellt man fest, dass Red Hat zu den Top 3 Contributor-Firmen gehört, somit ist Red Hat massgeblich an der Entwicklung von Kubernetes beteiligt. Mit dem Kauf der Firma CoreOS hat sich Red Hat geballtes Kubernetes Know-how angeeignet. Die Verschmelzung von OpenShift und Tectonic wird der nächste Meilenstein der Kubernetes Distribution OpenShift sein.

Alternativen zu OpenShift

OpenShift ist nicht die einzige Kubernetes Distribution auf dem Markt. Ein kurzer Vergleich zeigt die Unterschiede:

  • Cloud Vendor Kubernetes: Die grossen Clouds bieten ihre eigenen Kubernetes Distributionen als Service an. Diese sind auf die jeweiligen Clouds zugeschnitten und werden von den Anbietern gepflegt. Eine Installation auf der eigenen Private Cloud oder auf anderen Public Clouds ist nicht möglich.
  • Rancher: Seit der Version 2.0 fokussiert sich Rancher zu 100% auf Kubernetes und bietet als grosse Stärke eine Multi-Cluster Verwaltungsfunktion. So können mit Rancher Kubernetes Cluster in der Cloud (z.B. auf Amazon oder Google) zentral verwaltet werden, wie auch Kubernetes Cluster mit der „Rancher Kubernetes Engine“ auf eigenen VMs. Mit dem Webinterface gestaltet sich das aufsetzen eines neuen Clusters sehr einfach und Applikationsdeployments mittels Helm sind auch direkt verfügbar.
  • Tectonic: Diese Distribution legt grossen Wert auf Cloud-Native-Automatisierung. Durch den Kauf von CoreOS durch Red Hat wird Tectonic mit OpenShift zusammengeführt und viele der Funktionen werden von Tectonic in OpenShift eingebracht.
  • Canonical / Ubuntu Kubernetes: Plattform basierend auf Ubuntu, welches Juju als Installationstool verwendet. In Partnerschaft mit Google und Rancher wird in Zukunft eine Hybrid-Cloud-Lösung angeboten.
  • SUSE CaaS-Plattform: Eine sehr neue Plattform, basierend auf SUSE MicroOS. Mittels Salt wird die Konfigurationsverwaltung sichergestellt. Unter folgendem Link kann am Beta Programm teilgenommen werden: SUSE CaaS Platform Beta.

Weitere Kubernetes Distributionen aufgelistet:

Ein sehr wichtiger zu beachtender Aspekt ist der Cloud- und/oder Vendor-Lock-In. Viele der Kubernetes Distributionen haben ihre eigenen Eigenschaften, die unter Umständen nicht miteinander kompatibel sind. Am Beispiel der „Cloud-Vendor“-Distributionen: Diese können nur in der entsprechenden Cloud benutzt werden. Möchte man jedoch einen Hybrid-Cloud-Ansatz verfolgen, ist dies durch den Lock-In nicht möglich. Im Gegenzug ermöglicht eine selber installierbare Distribution wie OpenShift diese Option.
Reine Open Source Distributionen ohne Herstellersupport sind für produktive Umgebungen nicht zu empfehlen, da dieser für eine komplexe Plattform wie Kubernetes von grossem Vorteil ist.

APPUiO – Swiss Container Platform

Dem aufmerksamen Leser ist bestimmt aufgefallen, dass zwischen der „Minimum Viable Kubernetes Distribution“ und OpenShift gewisse Diskrepanzen bestehen. Genau dort setzt APPUiO an: Wir veredeln OpenShift zu einer vollständigen, production-ready Kubernetes Distribution indem wir Managed Services anbieten. Wir überwachen und sichern den Clusterstatus automatisch, kümmern uns um regelmässige Updates, beheben Fehler, stellen Persistent Storage zur Verfügung und helfen mit unserem Know-how das Beste aus der Plattform herauszuholen.

Weitere Informationen zum Thema Kubernetes und OpenShift

Am Cloud Native Meetup vom 28. August 2018 haben wir über das Thema Kubernetes Distribution berichtet, die Slides dazu sind auf Speaker Deck zu finden. Mehr zum Thema OpenShift, Docker und Kubernetes findest du ausserdem hier. Ein weiterer empfehlenswerter Blogpost zu diesem Thema von Tomasz Cholewa: 10 most important differences between OpenShift and Kubernetes (englisch, technisch).

Wie können wir helfen?

Durch unsere Erfahrung im Betrieb von OpenShift Clustern rund um die Welt bieten wir Managed OpenShift Cluster auf nahezu jeder Public, Private oder On-Premise Cloud an. Oder besteht Interesse an einer anderen Kubernetes Distribution als OpenShift? Wir helfen gerne bei der Evaluation, Integration und Betrieb und unterstützen mit unserer langjährigen Kubernetes Erfahrung.
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Wir freuen uns auf dein Feedback!

Tobias Brunner

Tobias Brunner arbeitet seit über 20 Jahren in der Informatik und seit bald 15 Jahren im Internet Umfeld. Neue Technologien wollen ausprobiert und darüber berichtet werden.

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